„Die Pille ist ein Geschenk Gottes.“

Während des vom ZdK mitveranstalteten Ökumenischen Kirchentages 2010 hat die evangelische Theologin Margot Käßmann im Münchner Liebfrauendom die Pille als „Geschenk Gottes“ bezeichnet. Wer sich gegen Kinder- und Müttersterblichkeit sowie die Überbevölkerung engagieren wolle, „wird für Geburtenkontrolle, für einen offenen Zugang zu Verhütungsmitteln eintreten“, sagte Käßmann in einem ökumenischen Frauengottesdienst.

Damit verschwieg sie nicht nur die massiven medizinischen Gefahren der „Pille“ (vgl. G. Marx: Tödliches Risiko, in: Der Durchblick, Nr. 67, Jan. 2010), sondern attackierte in einer katholischen Kirche, die ihr Gastfreundschaft gewährt hatte, die katholische Lehre, die aus ethischen Gründen künstliche Empfängnisverhütungsmittel ablehnt.

Der Vorsitzende des ZdK, Alois Glück, bezeichnete Käßmanns Pillen-Lob in einem Fernseh-Interview mit der ARD noch während des Kirchentages als „unproblematisch“. In der Bewertung der Pille dächten laut Glück viele katholische Frauen wie die evangelische Ex-Bischöfin. Er denke, dass 90 Prozent der Katholikinnen „in dem Zusammenhang von der Sache her genauso reagieren und sich so verhalten“. Es gebe in der katholischen Kirche in einigen Punkten eine Diskrepanz zwischen offizieller Lehrmeinung und dem, „was die allermeisten Seelsorger vertreten, und dem, was von Katholiken gelebt wird“.