Wie kommt man eigentlich ins ZdK? Kann der einfache Katholik an der Basis entscheiden, wer ihn in diesem Gremium vertritt?
Nur 84 der 230 Mitglieder der ZdK-Vollversammlung, also nur etwas mehr als ein Drittel, werden über die insgesamt 28 Diözesanräte gewählt.
Aber auch hier hat der einzelne katholische Laie keinen Einfluss auf die Zusammensetzung.
Katholische Laien wählen in ihrer Pfarrei einen Pfarrgemeinderat, der Pfarrgemeinderat wählt Vertreter in den Dekanatsrat, der Dekanatsrat (in dem nicht nur Gewählte sondern bereits Vertreter von Verbänden und anderen Gremien sitzen) wählt Vertreter in den Diözesanrat und der Diözesanrat (in dem wiederum viele Nichtgewählte sitzen) bestimmt drei Vertreter für die ZdK-Vollversammlung.
Bei einer politischen Wahl, z.B. zu einem Landtag oder dem Bundestag, können die einzelnen Wähler direkt oder über Parteilisten bestimmen, wer sie im Parlament vertritt. Die Parteiprogramme bieten zumindest halbwegs Orientierung. Dagegen wählt niemand ein Mitglied in den Pfarrgemeinderat unter der Maßgabe: Wen könnte dieser eventuell in den Dekanatsrat und wen der Dekanatsrat wiederum in den Diözesanrat und wen der Diözesanrat wohl ins ZdK wählen?
Hinzu kommt, dass 97 ZdK-Mitglieder über die katholischen Verbände und Organisationen gewählt werden. Wer nicht Mitglied in einem Verband ist, hat keinen Einfluss auf diese Wahl und das einfache Verbandsmitglied hat durch eine mehrfach indirekte Wahl (analog zu den oben genannten Wahlen) ebenfalls so gut wie keine Chance, einen ihm nicht genehmen Verbandvertreter zu verhindern.
Schließlich werden 45 Mitglieder der ZdK-Vollversammlung als „Einzelpersönlichkeiten“ von den oben genannten Delegierten hinzugewählt. Also eine weitere Stufe der indirekten Wahl, auf die kein Katholik an der Basis Einfluss hat. Das Pikante: Die Repräsentanten des ZdK werden meist aus den Reihen dieser Einzelpersönlichkeiten bestimmt, an den Schaltstellen der Macht sind sie überrepräsentiert.
Ergebnis: Die Basis hat so gut wie keinen Einfluss auf die Zusammensetzung des ZdK.
Viele Katholiken fühlen sich von diesem Gremium nicht vertreten, müssen es aber über die Kirchensteuer finanzieren.
Wir schlagen vor: Keine Zwangsfinanzierung über Kirchensteuermittel!
Wer sich durch das ZdK vertreten fühlt, soll durch freiwillige Spenden dessen Arbeit unterstützen.